Geschichte

Als einer der ältesten Pflegedienste in der Metropolregion Rhein-Neckar, blicken wir auf eine lange Geschichte und Tradition zurück.

1900

Auf Initiative des Mannheimer Arztes Dr. Deibel gründete Frau Kommerzienrat Luise Zeiler zum Jahrhundertwechsel die Vereinigung für Hauspflege. Vorbild war eine Frankfurter Einrichtung, die sich die Betreuung armer Frauen und Mütter bei der Geburt und bei Krankheit zur Aufgabe machte. Der kleine Kreis der ehrenamtlichen Helferinnen ging zu den Frauen, um diese bei Aufgaben wie der Kinderpflege, dem Einkauf, dem Waschen und Kochen zu unterstützen.

Doch schon sehr bald wurde klar, dass diese Art der Hilfe nicht ausreichte. Luise Zeiler rief daraufhin eine Stiftung mit einem Ausgangsbetrag von 5.000 Mark ins Leben. So konnten Frauen angeworben werden, die gegen Bezahlung in den hilfsbedürftigen Familien arbeiteten. Aus der Vereinigung für Hauspflege wurde ein eingetragener Verein, bei dem immer mehr Mannheimer Bürger und Geschäftsleute Fördermitglieder wurden. Zusätzlich kamen nach und nach auch konfessionelle Vereine hinzu.

1918 bis 1939

Die freie Wohlfahrt verfolgte die Arbeit der Vereinigung für Hauspflege und unterstützte sie durch ihre Fördermitgliedschaft, ebenso der Caritasverband, die Innere Mission sowie der jüdische Ortsverband. Um in einer überkonfessionellen Organisation Rückhalt zu finden, schloss sich die Vereinigung für Hauspflege dem V. Wohlfahrtsverband (heute der Paritätische, zuvor der DPWV) an.

Es entstand ein Vertrag mit der allgemeinen Ortskrankenkasse, demzufolge anstelle eines Krankenhausaufenthaltes auch Hauspflege gewährt werden konnte. Zu diesem Zeitpunkt standen der Vereinigung für Hauspflege bereits ausgebildete Krankenpflegerinnen für besondere Fälle zur Verfügung. Gleichzeitig besuchten Hauspflegerinnen Fortbildungen des Roten Kreuzes, um ihre pflegerischen Kenntnisse zu erweitern.

1945 bis heute

Während die Mitarbeiterinnen der Hauspflege in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vordergründig Frauen bei Krankheit und Geburt pflegten, die Kinderbetreuung übernahmen und den Haushalt versorgten, änderte sich das Aufgabengebiet in der zweiten Hälfte grundlegend. Die Berufstätigkeit der Frau wurde selbstverständlich und die Lebenserwartung der Menschen stieg durch eine bessere Gesundheitsvorsorge und –fürsorge.

Dementsprechend haben sich nicht nur die Tätigkeiten enorm verändert, sondern auch die Anforderungen an und die Qualifikation der Mitarbeiter sind gestiegen. Heute arbeiten bei der Vereinigung für Hauspflege und Familienhilfe e.V. examinierte KrankenpflegerInnen, examinierte AltenpflegerInnen, staatlich geprüfte FamilienpflegerInnen, InklusionsbegleiterInnen und andere Fachleute.